Grüne Lösungen: HVO im Test
SkiStar (Skandinavien) und Planai-Hochwurzen-Bahnen (Österreich) berichten über ihre Erfahrungen mit HVO.
"Hier ist die lange Geschichte, wie SkiStar alle Pistenfahrzeuge auf fossilfreien Treibstoff umstellte: Wir haben die Tankdeckel geöffnet und mit HVO 100 aufgefüllt. Dann war es soweit."
Per Granås, Einkaufsleiter SkiStar
Als Skigebiet nachhaltig zu sein, muss nicht schwierig sein: Der führende skandinavische Skigebietsbetreiber SkiStar und die Planai-Hochwurzen-Bahnen in Österreich teilen ihre Erfahrungen mit dem Einsatz des erneuerbaren Kraftstoffs HVO. Hydrogenated Vegetable Oil (HVO) wird aus Abfall- und Reststoffen wie recycelten Pflanzenölen und tierischen Abfallfetten hergestellt und mit Wasserstoff raffiniert. Im Vergleich zu herkömmlichem Diesel setzt HVO weniger Treibhausgasemissionen frei und ist damit eine nachhaltigere, umweltfreundlichere Alternative. In unseren Stage V-Pistenraupen kann es anstelle von oder in Kombination mit herkömmlichem Diesel verwendet werden.
Nachhaltigkeit im Test. Bevor die Planai-Hochwurzen-Bahnen im Jänner 2024 ihren Fuhrpark von 76 Fahrzeugen, darunter 27 Pistenraupen, vollständig auf HVO umstellten, wollten sie sichergehen, dass es sich wirklich um eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichem Diesel handelt. Gemeinsam mit der Technischen Universität Graz wurde 2023 eine Studie koordiniert, in der die CO2-Emissionen von zwei Leitwolf-Pistenfahrzeugen über vier Monate hinweg verglichen wurden, wobei eines mit herkömmlichem Diesel und das andere mit HVO betrieben wurde. Johannes Khinast vom Institut für Prozess- und Partikeltechnik der TU Graz über das Ergebnis der Studie: "Topleistung und 89% Reduktion des CO2-Ausstoßes, was im Grunde aus meiner Sicht ein sehr guter Beitrag ist zum Klimaschutz. Also wirklich ein voller Erfolg, aus meiner Sicht."
Einfach umstellen. Die Motoren unserer Pistenfahrzeuge der neuesten Generation sind so konzipiert, dass die Umstellung von einem Kraftstoff auf den anderen ohne Änderungen oder Anpassungen erfolgen kann. Der Betrieb und die Leistung des Pistenfahrzeugs werden durch die Verwendung von HVO nicht beeinträchtigt, einschließlich Windenbetrieb und Fräsen. Neben den Planai-Hochwurzen-Bahnen hebt auch SkiStar die erfolgreiche und problemlose Umstellung auf den fossilfreien Kraftstoff hervor, wie Per Granås erklärt: "Hier ist die lange Geschichte, wie SkiStar alle Pistenfahrzeuge auf fossilfreien Treibstoff umstellte: Wir haben die Tankdeckel geöffnet und mit HVO 100 aufgefüllt. Dann war es soweit." In der Wintersaison 2015/16 begann SkiStar mit der Nutzung von HVO 100 mit 20 Pistenraupen, und bis 2019 wurden alle 35 Fahrzeuge, die für die Präparierung der Skipisten für den Audi FIS Ski World Cup in Åre zuständig sind, mit HVO betrieben. Derzeit setzt SkiStar den erneuerbaren Kraftstoff bei 72 Pistenfahrzeugen und 300 Autos, Ladern und Baggern ein.
Der Kauf von HVO. Eines der Schlüsselelemente für die Umstellung eines Fuhrparks auf HVO ist eine zuverlässige Kraftstoffquelle. HVO wird von Jahr zu Jahr verfügbarer, obwohl er in Europa immer noch etwa 5-20 Cent pro Liter teurer ist als herkömmlicher Kraftstoff. Preem, Neste, Eni oder Total zum Beispiel verkaufen HVO. Um sicher zu sein, dass es sich bei HVO-Kraftstoff um ein hochwertiges Produkt handelt, muss er die internationale Norm EN 15940 in Europa und die Norm ASTM D975 in den USA erfüllen.
Leistung wie immer. Ein weiteres Beispiel dafür, dass Prinoth-Pistenfahrzeuge mit HVO-Kraftstoff perfekte Pisten präparieren, wurde beim weltbekannten Schladminger Ski Alpin Night Race auf der Planai im Jänner 2024 gezeigt. Trotz der schwierigen, regnerischen Wetterbedingungen wurde die Piste für das Rennen bestens präpariert. "Am Schönsten ist, wenn eine hohe Startnummer im zweiten Durchgang noch dabei ist. Dann sieht man, dass das Ganze funktioniert", sagt Wolfgang Perhab, stellvertretender Pistenchef & Fuhrparkleiter der Planai-Hochwurzen-Bahnen.